Fraud Protection im Affiliate Marketing

Affiliate Marketing ist in unserem Alltag längst zu einer der erfolgreichsten Werbemöglichkeiten für Unternehmen geworden. Durch die hohe Reichweite unterschiedlicher Influencer können Unternehmen ihre Bekanntheit enorm steigern und so eine große Vielzahl von Interessenten ansprechen. Im Jahre 2022 wurden über Affiliate Marketing sogar über 17 Milliarden US Dollar eingenommen, Tendenz steigend. Da ist es kaum verwunderlich, dass auch immer mehr Betrüger auf den Schirm kommen und diese Möglichkeit für unseriöse Machenschaften nutzen. Dies ist nicht nur für die Unternehmen sehr ärgerlich, sondern kann auch den Kunden einiges an Ärger einbringen. Doch wie können sich Unternehmen vor sogenannten Frauds schützen?

Was ist eigentlich Affiliate Marketing?

Um zu verstehen, wie Fraud Protection im Affiliate Marketing funktioniert, muss erst der Begriff Affiliate Marketing definiert werden. Im Fokus dieser Marketingmethode stehen zwei Seiten, zum einen die Unternehmen, die als Advertiser (auch Merchants) agieren, sowie deren Werbepartnern, die als Publisher benannt werden. Diese Partner bieten den Advertisern Werbefläche auf ihren Plattformen. Gehen nun Interessenten über diese Werbelinks und kaufen dort eine Ware oder Dienstleistung, erhalten die Publisher Geld für die Nutzung des Links. Hier liegt der Unterschied zur klassischen Bannerwerbung, bei der die Anbieter bereits für die Bereitstellung der Werbefläche eine vereinbarte finanzielle Gegenleistung erhalten.

Warum ist Affiliate Marketing so beliebt?

Werbung ist zwar effektiv, kostet mitunter jedoch eine Menge Geld. Gerade junge Unternehmer haben noch nicht die finanziellen Möglichkeiten, große Werbekampagnen zu starten um sich damit auf dem Markt etablieren zu können. Junge Start ups, aber auch bereits bekannte Unternehmen können von der Kraft der Influencer profitieren und so gezielt das gewünschte Publikum ansprechen. Doch so interessant diese Möglichkeit der weitreichenden Werbung für die Unternehmen ist, so gefährlich kann dies auch sein, denn diese Möglichkeit bietet nicht nur Influencern und Webseiten-Betreibern die Möglichkeit, interessante Kooperationen miteinander einzugehen, auch viele Betrüger tummeln sich auf diesem Markt und versuchen auf unterschiedliche Weise, Geld zu erbeuten.

Wie wird im Affiliate Marketing betrogen?

Obwohl in den Affiliate Kanälen eine gute Kontrolle möglich ist, finden Betrüger doch immer wieder neue Möglichkeiten, Unternehmen zu hintergehen und so an das Geld dieser zu gelangen. Es gibt eine ganze Reihe an Betrugsmaschen im Affiliate Marketing, mit denen die Betrüger Unternehmen oder Kunden um ihr Geld bringen.

Die bekannten Affiliate Frauds sind diese:

Diese beliebte Betrugsmasche der Frauds wird durch durch heimlich gesetzte Cookies durchgeführt. Beim stöbern im Internet werden Besucher von Homepages mit einem Cookie markiert, ohne ihre Einstimmung dazu gegeben zu haben. Kaufen diese Besucher zu einem späteren Zeitpunkt bei beliebten Handelsplattformen wie Amazon oder Ebay, erhalten die Betrüger dafür Provisionen, obwohl sie gar keine Werbung für die Unternehmen gemacht haben.

E-Mail Spam

Die Betrüger schicken zahllose E-Mails mit eingebundenen Links. Ähnlich wie beim Cookie Dropping erhält der Fraud nun Geld für Leistungen, die er nicht erbracht hat, nämlich indem die User, die den Link in der E-Mail anklicken, mit ungewünschten Cookies bedacht werden und bei einem Kauf auf den entsprechenden Homepages, die Provision erfolgt.

Affiliate Hopping

Bei dieser Betrugsmasche erhalten die Frauds Provisionen zu unrecht mehrmals, indem sie sich mehrfach für ein Affiliate Programm eines Unternehmens an. Die Käufer werden mit Cookies und ihrer ID markiert, sodass die Betrüger beim Kauf in den Onlineshops durch verschiedene Affiliate Programme entlohnt werden.

Typosquatting

Hier setzen die Betrüger auf klassische Vertipper, in dem sie Homepages mit Buchstabendrehern oder fehlenden Buchstaben erstellen, die auf dem ersten Blick wie echte Unternehmenspräsenzen aussehen. Hier erstellen sie eigene Links zum eigentlichen Unternehmen und können so die die Provision abgreifen.

Falsche Bestellungen

Dieser Betrug kommt häufig vor und stellt viele Unternehmer vor ein großes Problem. Betrüger ordern über ihre eigenen Affiliate Links Waren aus dem Internet per Nachnahme und kassieren dafür die Provisionen. Die erhaltenen Waren werden jedoch nie bezahlt. Diese Methode wird häufig bei kleinen Onlineshops durchgeführt, die eigene Affiliate Programme nutzen und nicht die technischen Möglichkeiten haben, um diese Betrugsmasche aufzudecken.

Wie kann man Fraud Protection im Affiliate Marketing einsetzen um sich vor Betrügereien zu schützen?
Immer wieder kommen Frauds auf neue Maschen, um die Unternehmen um ihr Geld zu bringen und sich selbst die Taschen voll zu machen. Doch es gibt einige Möglichkeiten, sich gegen die Frauds zu schützen und solche Übergriffe unmöglich zu machen.

Trotz Erfolg die Zahlen im Blick haben

Nicht nur kleine, sondern auch große Unternehmen freuen sich, wenn ihre Werbestrategien aufgehen und die Kunden Waren und Dienstleistungen kaufen. Auch im Affiliate Marketing ist dies nicht anders. Doch gerade hier können dann Fehler entstehen, denn, auch bei hohen Verkaufszahlen sollte man wachsam bleiben und seine Zahlen im Blick haben. Denn hier können Ungereimtheiten schnell aufgedeckt werden. Eben dann, wenn Provisionen doppelt ausgezahlt werden, wie es beim Affiliate Hopping der Fall ist.

Wer also gleich mehrere Programme für das Affiliate Marketing nutzt, sollte unbedingt die Reportings, die von den Partnern zur Verfügung gestellt werden, checken und nachsehen, ob die Zahlen übereinstimmen (können). Auch interne Analysen können dazu beitragen, dass man einen besseren Überblick über die Zahlen erhält und so Betrügereien schneller aufgedeckt werden.

Provisionen erst nach erfolgtem Kauf freigeben

Eine simple, aber oft nicht bedachte Methode ist, die Auszahlung der Provisionen nach erfolgtem Kauf. Dazu sollten die Gelder erst an die Publisher ausgezahlt werden, wenn der Kauf durch Zahlung der Kaufsumme abgeschlossen wurde. Andernfalls werden Unternehmen gleich doppelt betrogen, indem Produkte bestellt, aber nie bezahlt werden.

Kauf auf Rechnung nur für Bestandskunden

Um die oben genannte Betrugsmasche verhindern zu können und Waren zu versenden, die auf Rechnung oder per Nachnahme bezahlt werden können, sollte nur bekannten Kunden gewährt werden. So kann man diese Betrugsmasche nahezu ausschließen und sich viel Ärger einsparen. Es gibt zahlreiche Zahlungsmethoden, die sowohl für die Unternehmen, als auch für den Verbraucher sicher sind.

Publisher unter die Lupe nehmen

Beim Fraud Protection ist es von großer Wichtigkeit, seine Publisher zu kennen und sie während der Kooperation regelmäßig zu prüfen. Schon vorher sollte man genau eruieren, ob die eigenen Produkte oder Dienstleistungen zu dem Content des Publishers passt, damit die richtige Zielgruppe angesprochen werden kann. Ebenso sollte herausgefunden werden, ob die Publisher wirklich aktiv sind oder ob diese Seiten nur als Fake fungieren, um über Partnerschaften Provisionen erwirtschaftet werden sollen.

Verdächtige Aktivitäten überprüfen

Mit bestimmten Tools lassen sich Auffälligkeiten schnell überschauen, sodass man verdächtige Interaktionen erkennen kann. So sind sehr hohe Klickzahlen bei im Vergleich geringen Verkäufen ein Hinweis auf Frauds. Ebenso können kurze Zeiträume zwischen Klicks und Interaktionen auf der Homepage ein Hinweis auf Betrug im Affiliate Marketing darstellen. Stellt man solche Unregelmäßigkeiten fest, so ist es wichtig, diese Aspekte einmal näher zu betrachten.

Vertipper Domains selbst einnehmen

Eine der bekanntesten Betrugsmaschen ist die oben genannte Masche mit falsch geschriebenen Domains. Klassische Tippfehler locken Interessenten dann auf Fake-Domains, die den bezahlten Link auf die Originalseite beinhalten. Unternehmen sollten dieser Masche vorbeugen, indem sie die Domains mit Buchstabendreher oder falscher Rechtschreibung selbst für sich beanspruchen und somit Betrügern keine Möglichkeit bieten, sich dieses verlockende Angebot einzuvernehmen.

Professionelle Unternehmen bietet Affiliate Marketing an

Was viele Unternehmer nicht wissen ist, dass es nicht nur ärgerlich ist, einem Betrüger im Affiliate Marketing aufzusetzen, als Werbetreibender, sind die Unternehmer durch die Mitstörerhaftung auch haftbar, wenn Dritten (Kunden/Interessenten) gegenüber ein Schaden durch eine betrügerische Werbeaktion entstanden ist. Zwar haben die Gerichte bereits unterschiedliche Urteile in solchen Fällen gesprochen, doch diesen Ärger könnte man sich von Grund auf sparen, wenn man eine spezialisierte Agentur für das individuelle Affiliate Marketing beauftragt. Die Experten wissen genau, worauf es ankommt und wie man gezielt werben und Interessenten auf sich aufmerksam machen kann.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner