Definition, Herkunft und Bedeutung im modernen Marketing
Was bedeutet Earned Media?
Earned Media bezeichnet alle Veröffentlichungen, Erwähnungen und Inhalte über eine Marke, die nicht durch Bezahlung (Paid Media) oder unternehmenseigene Kanäle (Owned Media) entstehen, sondern organisch von außen erarbeitet werden.
Diese Aufmerksamkeit wird – im wahrsten Sinne – verdient, indem die Marke relevante Leistungen, interessante Inhalte oder überzeugende Produkte bietet.
Earned Media umfasst also alles, was Dritte freiwillig über eine Marke sagen, teilen oder berichten.
Beispiele für Earned Media
Earned Media entsteht überall dort, wo Menschen unabhängig über eine Marke sprechen:
1. Medienberichterstattung
- Presseartikel
- TV-Beiträge
- Fachmagazin-Erwähnungen
2. Social Media Interaktionen
- Shares
- Kommentare
- Markierungen / Mentions
- virale Posts
3. Rezensionen & Bewertungen
- Google Reviews
- Amazon-Bewertungen
- Trustpilot & ProvenExpert
- App Store Ratings
4. User Generated Content (UGC)
- Kundenfotos
- Erfahrungsberichte
- Product Hauls / Unboxings
5. Empfehlungen & Word of Mouth
- Mundpropaganda
- Forenbeiträge
- Blogposts
- Community-Empfehlungen
Earned Media entsteht also durch die Glaubwürdigkeit und Zufriedenheit der Nutzer – nicht durch Marketingbudget.
Earned Media im PESO-Modell
Earned Media ist ein wichtiger Bestandteil des bekannten PESO-Modells, das Medienformen in vier Kategorien einteilt:
- P – Paid Media: bezahlte Werbung
- E – Earned Media: verdiente Aufmerksamkeit
- S – Shared Media: Social Sharing
- O – Owned Media: unternehmenseigene Kanäle
Earned Media gilt in diesem Modell als besonders wertvoll, da es extern, glaubwürdig und authentisch wirkt.
Warum ist Earned Media so wichtig?
Earned Media hat mehrere entscheidende Vorteile:
1. Hohe Glaubwürdigkeit
Empfehlungen von Dritten werden stärker vertraut als Werbung.
2. großer Einfluss auf Kaufentscheidungen
Bewertungen und Empfehlungen beeinflussen den gesamten Funnel.
3. organische Reichweite
Earned Media erzeugt Sichtbarkeit ohne direktes Mediabudget.
4. Social Proof
Je mehr Menschen positiv über eine Marke sprechen, desto stärker wird die Markenwahrnehmung.
5. virales Potenzial
Bei starken Kampagnen oder außergewöhnlichen Aktionen kann Earned Media enorme Reichweiten erzeugen.
6. SEO-Effekte
Backlinks und Erwähnungen stärken die Autorität der Website.
Earned Media ist damit nicht nur ein PR-Instrument, sondern ein strategischer Wachstumshebel.
Wie entsteht Earned Media?
Earned Media lässt sich nicht erzwingen – aber aktiv begünstigen:
1. starke Produkte & Services
Qualität ist die Basis für Weiterempfehlungen.
2. PR-Arbeit
Pressemitteilungen, Interviews, Medienkontakte.
3. Social Media Engagement
Aktive Community-Arbeit führt zu mehr organischen Erwähnungen.
4. Content Marketing
Hochwertige Inhalte werden häufiger zitiert und geteilt.
5. Influencer Relations
Influencer berichten oft freiwillig, wenn sie einen Mehrwert erkennen.
6. Events & Aktionen
Außergewöhnliche Erlebnisse erzeugen Berichterstattung.
7. exzellenter Kundenservice
Kunden, die begeistert sind, erzählen weiter.
Earned Media kann also durch strategische Maßnahmen „angestoßen“, aber nicht gekauft werden.
Herausforderungen von Earned Media
Trotz hoher Effektivität hat Earned Media auch Limits:
- schwer planbar
- nicht vollständig kontrollierbar
- positiv wie negativ möglich
- Erfolge schwer exakt messbar
- abhängig von Außenwirkung und Zufriedenheit
Auch negative Presse oder schlechte Bewertungen fallen unter Earned Media – ein Risiko, das gute Markenführung minimieren muss.
Messung von Earned Media
Typische KPIs für Earned Media:
- Erwähnungen in Medien & Social Media
- Share of Voice
- Reichweite und Engagement
- Backlinks & SEO-Metriken
- Sentiment-Analysen (positiv/neutral/negativ)
- Empfehlungsrate (z. B. NPS)
- Bewertungsscores
- earned impressions im Social-Media-Bereich
Tools: Brandwatch, Meltwater, Google Alerts, Ahrefs, Mention, Talkwalker.
Earned Media vs. Paid & Owned Media
Earned Media
- kostenlose, verdiente Aufmerksamkeit
- höchste Glaubwürdigkeit
- schwer kontrollierbar
Paid Media
- skalierbar, kontrolliert
- aber weniger vertrauenswürdig
Owned Media
- volle Kontrolle
- aber begrenzte organische Reichweite
Eine erfolgreiche Marketingstrategie kombiniert alle drei Bereiche.
Fazit
Earned Media umfasst alle organischen Erwähnungen, Empfehlungen und Inhalte über eine Marke, die ohne Bezahlung entstehen.
Es ist einer der wirkungsvollsten Hebel für Reichweite, Glaubwürdigkeit und Markenbekanntheit – gleichzeitig aber schwer planbar und nur durch langfristige Markenarbeit beeinflussbar.
Starke Produkte, gutes Storytelling, aktives Community-Management und exzellenter Service sind die wichtigsten Bausteine, um Earned Media nachhaltig zu fördern.
Richtig eingesetzt unterstützt es Branding, SEO, PR und Kundenbindung – und macht Marken authentischer und erfolgreicher.