Wozu brauche ich Produkttests und warum sollte ich diese machen

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Wie genau dein Unternehmen von zielgerichteten Produktumfragen profitieren kann und welche Produkttestverfahren sich für dein Angebot am besten eignen, wollen wir dir im Rahmen dieser Einführungen genauer erklären.

Welche Gründe sprechen für einen Produkttest?

Produkttests sind in der Marktforschung bereits seit vielen Jahren ein gängiges Mittel, sei es um die Produktgestaltung zu optimieren, oder um verlässliche Prognosen zu erhalten, wie ausgewählte Produkte nach Markteinführung abschneiden könnten. Zwar kann man als Unternehmen auch interne und damit eigene Testverfahren entwickeln, zum Beispiel um Produktprototypen während der Entwicklung besser auf jeweilige Zielgruppe auszurichten, allerdings haben firmeninterne Produkttests meist nur unzureichende Aussagekraft. Stattdessen bieten sich hier öffentliche Produkttestverfahren an, die weiterhin auf eine ganz bestimmte Zielgruppe ausgerichtet sind, jedoch dann auf echte, potenzielle Kunden zurückgreifen. Durch das Feedback von Produkttestteilnehmern lassen sich anschließend wertvolle Rückschlüsse für dein Unternehmen und die Produktoptimierung ziehen.

Weitere Vorteile, die mit der Durchführung eines Produkttests einhergehen:

– Produkte lassen sich besser an die Kundenbedürfnisse anpassen
– Die aus den Tests ermittelten Zahlen können hilfreich sein, um Investoren für zukünftige Produktentwicklungen zu begeistern
– Die eigene Zielgruppe lässt sich konkreter definieren

Von Voll- bis zu Partialtests: Verschiedene etablierte Testverfahren in der Übersicht

In der Marktforschung haben sich mittlerweile mehrere Produkttestverfahren durchgesetzt, die dafür sorgen sollen, dass dein Unternehmen genau die Daten erhält, die es für eine erfolgreiche Produktoptimierung benötigt. So unterscheidet man unter anderem zwischen funktionellen Testverfahren, die in realistischen Nutzungsszenarien durchgeführt werden, und verbraucherbezogenen Testverfahren, die sich stärker auf die Zielgruppe als Ganzes fokussieren. Das zuletzt genannte Testverfahren bietet sich insbesondere dann an, wenn man herausfinden möchte, wie genau bestimmte Angebote auf eine fest definierte Zielgruppe wirken.

Darüber hinaus unterscheidet man heute zwischen sogenannten Voll- und Partialtests. Wie du es dir vielleicht schon anhand des Begriffes selbst ableiten kannst, beziehen sich diese Testverfahren auf den Umfang der Tests. Ein Volltest kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein Artikel als Ganzes, das heißt in seinem vollen Funktionsumfang getestet und bewertet werden soll. Der Partialtest hingegen spezialisiert sich auf einzelne Funktionen eines Artikels, wie zum Beispiel auf die Verpackung oder die Einfachheit der Bedienung. Im Zusammenhang mit Partietests wird häufig auf die in der Marktforschung sehr etablierte Conjoint-Analyse gesetzt. Dabei handelt es sich um eine statistische Methode, um unter anderem Entscheidungsprozesse von Kunden analysieren zu können.

Monadische Testverfahren

Neben den genannten Testverfahren bieten sich noch weitere Ansätze an, um seine Tests entsprechend zu gestalten. Dazu gehört zum Beispiel das monadische Produkttestverfahren. Bei diesem Testverfahren bewertet ein Tester nur einen einzigen Artikel, anstatt mehrere auf einmal, wie dies bei den meisten anderen Testverfahren üblich ist. Die Umsetzung des monadischen Testverfahrens ist aufwendiger, da die Teilnehmerzahl entsprechend hoch ausfallen muss. Testergebnisse aus dem monadischen Testverfahren fallen jedoch umfangreicher aus, da der Testproband seinen ganzen Fokus auf einen bestimmten Artikel ausrichten kann.

Vergleichstest

Wenn du als Firma mehrere Artikel auf einmal testen lassen möchtest, bietet sich ein Vergleichstest an, bei dem mehrere Artikel, häufig anhand eines Fragebogens, von den Testteilnehmern bewertet werden.

Labor- und Inhome-Produkttest

In der Lebensmittelbranche wird häufig auf Labor- und Studiotests gesetzt, während für Angebote aus dem Bereich Körperpflege und Reinigung auf Inhome-Produkttests gesetzt wird. Studio- oder Labortests beschreiben Testverfahren, die in der Regel in einer neutralen Umgebung durchgeführt werden. Inhome-Produkttests, wie es der Name schon vermuten lässt, verstehen sich als Testverfahren, die auf die Nutzung von Produkten in realen Anwendungsszenarien, z. B. in den eigenen vier Wänden, ausgerichtet sind. So können die jeweiligen Artikel, zum Beispiel Duschgels oder WC-Reiniger, direkt an der Basis und damit in realen Anwendungsszenarien getestet werden.

Was sind Ex-Ante- und Ex-Post-Produkttests?

Für dich und dein Unternehmen kann es wichtig sein, dass du dich bereits vor der Markteinführung neuer Artikel auf Erfolgsprognosen stützen kannst. So können gegebenenfalls noch rechtzeitig Anpassungen an den Produkten vorgenommen werden. Aus diesem Grund setzen Unternehmen auf das sogenannte Ex-Ante-Produkttestverfahren. Meist wird für Ex-Ante-Produkttests ein kleiner ausgewählter Kreis an Testteilnehmern herangezogen, denen dann unterschiedliche Produktprototypen zur Verfügung gestellt werden. Ex-Ante-Produkttests werden häufig im Rahmen von Betatests oder Insiderprogrammen durchgeführt.

Nach dem Markteintritt der Produkte ist es weiterhin wichtig, verlässliche Rückschlüsse ziehen zu können. In diesem Fall spricht man daher von Ex-Post-Produkttests, die nach Markteintritt durchgeführt werden. Durch Tests dieser Art kannst du weitere Optimierungen an deinen Artikeln vornehmen oder wertvolle Rückschlüsse ziehen, die dir bei der Entwicklung gänzlicher neuer Produkte behilflich sind.

Welche Kriterien sind bei einem Produkttest besonders wichtig?

Für jedes Produkttestverfahren ist es wichtig, dass du dir als Unternehmen im Vorfeld die Frage stellst, welchen Eindruck dein Angebot im Optimalfall bei den Kunden hinterlassen sollte. Denn unabhängig davon, welches Produkttestverfahren zum Einsatz kommt; ohne klare Ausrichtung lassen sich kaum wertvolle Rückschlüsse ziehen. Wir können dir dabei helfen, vor der Erstellung von Fragebögen relevante Kennzahlen zu ermitteln, anhand derer sich deine Fragebögen orientieren. Die wichtigsten Kriterien bei fast jeder Art von Testverfahren und Umfrage sind unter anderem:

Produktqualität: Dadurch soll ermittelt werden, wie deine Testprobanden die Qualität der Artikel einschätzen und ob diese sie überzeugen kann.

Preisgestaltung: Wie empfinden deine Testteilnehmer die Preisgestaltung deines Angebots? Wird der Preis als verhältnismäßig oder als zu teuer empfunden?

Einmaligkeit: Artikel sind in der Regel dann erfolgreicher, wenn sie sich von der Masse anderer Angebote abgrenzen können und ein Alleinstellungsmerkmal haben.

Nachfrage und Kaufinteresse: Insbesondere nach Markteinführung neuer Angebote ist es wichtig, das Kaufinteresse einschätzen zu können. Wie beliebt ist dein Angebot und wie hoch ist das Kaufinteresse deines potenziellen Kundenkreises?

Anziehungskraft: Spricht dein Angebot deine potenziellen Kunden an, zum Beispiel durch eine gelungene Vermarktung und eine ansprechende Verpackung?

Innovationskraft: Wirkt dein Angebot auf deine Kunden innovativ, neu und bestenfalls kreativ? Auch das lässt sich durch ein gut umgesetztes Testverfahren ermitteln.

Die Bedeutung von Umfragen und Fragebögen

Ganz gleich, welches Produkttestverfahren zum Einsatz kommt: Kein Testverfahren kommt ohne einen abschließenden Fragebogen oder eine Umfrage aus. Tatsächlich stellen Umfragen und Fragebögen das Kernelement eines jeden Produkttestverfahrens dar. Umso wichtiger ist es daher, dass die jeweiligen Umfragen oder Fragebögen optimal auf das Produkt abgestimmt werden. Das ist wichtig, damit dein Unternehmen genau die Erkenntnisse erhält, die für den fortlaufenden Erfolg der eigenen Marke wichtig sind. Wie genau ein Fragebogen am besten aufgebaut sein sollte, lässt sich nur individuell bestimmen. Dennoch wollen wir dir an dieser Stelle ein paar wesentliche Kriterien näherbringen, an denen sich nahezu jede Umfrage ausrichtet.

Wichtig ist in erster Linie, dass ein Fragebogen möglichst kurz und bündig ist. Das heißt, er muss überschaubar sein und den Testteilnehmer nicht bereits im Vorfeld mit zu vielen Fragen überfordern. Darüber hinaus muss der Fragebogen unkompliziert sein und leicht von den Testteilnehmern verstanden werden. Daher ist auch die Formulierung der Fragen selbst entscheidend, da nur eindeutige Fragen zu verlässlichen Antworten führen.

Rankings oder Multiple-Choice

Im Rahmen von Umfragen oder Fragebögen gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Ein Ranking oder Multiple-Choice.

Rankings bieten sich insbesondere dann an, wenn von Testteilnehmern mehrere Artikel bewertet werden sollen und damit herausgearbeitet werden soll, welcher Artikel am besten abschneidet. So wird bei Rankings dieser Art praktisch eine Auswahl erzwungen, da nur ein Artikel auf dem ersten Platz landen kann. Obwohl Rankings dieser Art relativ zuverlässige Rückschlüsse ermöglichen, geht ein Ranking für den Testteilnehmer mit mehr Aufwand einher.

Multiple-Choice-Fragebögen sind hingegen einfacher zu beantworten, vorausgesetzt die Fragen wurden verständlich formuliert. Statt das Angebot innerhalb eines Rankings einordnen zu müssen, können einfach verschiedene Fragen mittels mehrerer Antwortmöglichkeiten beantwortet werden. Im Kontext dazu setzen viele Unternehmen mittlerweile auf die sogenannte Likert-Skala.

Bei der Likert-Skala handelt es sich um eine relativ beliebte Bewertungsmethode. Allerdings geht die Likert-Skala mit dem Problem einher, dass bei mehreren gleich bewerteten Artikeln, kein aussagekräftiges Ergebnis mehr erzielt wird. Dennoch eignen sich Skalen dieser Art für Unternehmen im Sinne der Datensammlung. Zu empfehlen ist, dass sich zwischen fünf und sieben Punkte auf der Skala befinden, bei der alle Fragen in ihrer Struktur und Gestaltung möglichst identisch zueinander sind.

Offene Fragen sind häufig aufschlussreicher

Im Zusammenspiel mit Multiple-Choice-Fragen finden sich bei Produktumfragen häufig freie Textfelder wieder, die den Testern die Möglichkeit bieten, eine Bewertung in eigenen Worten vorzunehmen. Diese offenen Fragen sind tatsächlich sehr effektiv, da individuelle Bewertungen möglich sind, anstatt auf vorgegebene Antworten zurückgreifen zu müssen. Allerdings ist die Auswertung von offenen Fragen deutlich zeitaufwendiger, weshalb heute dafür auf Softwarelösungen zurückgegriffen wird, insbesondere im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz. Neue AI-Algorithmen können dabei Muster in den Texten erkennen und diese entsprechend auswerten. Geeignet sind offene Fragen insbesondere dann, wenn vermehrt qualitative Daten erforderlich sind, weniger jedoch, wenn es rein um statistische Auswertungen geht.

No-Gos, die es bei Umfragen zu vermeiden gilt

Um sicherzustellen, dass du möglichst valide Ergebnisse aus einem Produkttestverfahren erhältst, gilt mehrdeutige Inhalte in Fragebögen zu vermeiden. Dazu gehören unter anderem gleich geschriebene oder sehr ähnlich klingende Wörter, die auch unter dem Begriff Homonyme beziehungsweise Homophone bekannt sind. Auch auf gleich geschriebene, jedoch unterschiedliche ausgesprochene Wörter (Homographe) gilt es zu verzichten. Vielmehr sollte auf eine möglichst klare Sprache gesetzt werden, mit einfachen Wörtern und kurzen Sätzen. Dadurch werden die Umfragen und Fragebögen von den Testteilnehmern besser verstanden, was schlussendlich dafür sorgt, dass auch die Umfrageergebnisse aufschlussreicher und verlässlicher sind.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich das festhalten, was wir auch schon eingangs betont haben: Verschiedenen Produkttestverfahren und Produktumfragen sind heute für Unternehmen unverzichtbar geworden. Ob es nun darum geht, Produktprototypen bereits vor der Markteinführung von einem potenziellen Kundenkreis testen zu lassen, oder darum, das aktive Angebot fortlaufend optimieren zu können. Die Vorteile, die sich aus Produktumfragen und Testverfahren für dein Unternehmen ergeben, sind vielfältig. Umso wichtiger ist es jedoch, seine Umfragen und Produkttestverfahren zielgerichtet auf die jeweiligen Produktanforderungen zuzuschneiden. Damit wird sichergestellt, dass man möglichst valide und verlässliche Ergebnisse erhält, die für den Erfolg eines Produkttestverfahrens von maßgeblicher Bedeutung sind. Wir stehen dir dafür als verlässlicher Partner gerne zur Verfügung und unterstützen dich dabei, Erfolg versprechende und zielgerichtete Produkttestverfahren für deine Marke zu entwerfen.

Marketing Strategen Werbeagentur Amberg-Sulzbach
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